Resideo 2/24
2023-10-18 16:21:11

Erneuerbare Wärme Paket:

Stellungnahme des VÖK

Starke finanzielle Anreize sind ein guter Weg zum Umstieg auf erneuerbare Energie beim Heizen.

Dr. Elisabeth Berger

Obmann des VÖK Mag. Helmut Weinwurm und die VÖK-Geschäftsführerin Dr. Elisabeth Berger.

Obmann des VÖK Mag. Helmut Weinwurm und die VÖK-Geschäftsführerin Dr. Elisabeth Berger.

Gestern wurde von Frau Bundesminister Gewessler ein großzügiges Angebot für all jene vorgestellt, die Ihre Heizung zukunftsfit machen wollen – im Durchschnitt sollen 75 % der Kosten gefördert werden. 

Wir erachten dies als starken Anreiz und erwarten einen Modernisierungsschub in den nächsten Jahren, da die Bürger nun Planungssicherheit haben. Starke Förderanreize und Technologievielfalt sind wesentliche Eckpfeiler für den Umbau der Wärmeversorgung. Wichtig ist nun, dass die neuen Förderkriterien möglichst rasch in Kraft treten, da Sanierungswilligen bis zu diesem Zeitpunkt warten und es sogar zu Stornierungen von bereits bestehenden Aufträgen kommen könnte – das würde einen Marktstillstand statt einem Konjunkturimpuls bewirken.

Oberste Priorität muss die Vermeidung von Treibhausgas Emissionen durch Reduktion des Energieverbrauches haben. Dabei darf nicht nur der Endenergieverbrauch im Gebäude betrachtet werden, sondern muss für die tatsächlich emittierten Treibhausgase die Vorkette bei allen Energieträgern mitbetrachtet werden. 

Im Gebäudesektor muss bei der Wahl der effizientesten Technologie neben dem Standort, der sicheren Verfügbarkeit der benötigten Energie im Winter auch zwischen Neubau und Bestand, zwischen Einfamilienhaus, großvolumigen Wohnbau und Dienstleistungsgebäuden unterschieden werden und der optimale Technologiemix vom Fachmann gemeinsam mit den Nutzern ermittelt werden. Dieser Anforderung trägt das nun angekündigte Gesetz Rechnung. Wir hoffen, dass auch die Förderkriterien entsprechend gestaltet werden, damit in jedem Gebäude der optimalen Technologiemix installiert wird. Folgende Punkte sollten dabei berücksichtigt werden: 

  1. Wir heizen im Winter und da sind - außer Biomasse - erneuerbaren Energien nicht ausreichend verfügbar. Hier müssen wir mit einem optimalen Technologiemix Abhilfe schaffen und sollten auch ad-on Hybride – also die Erweiterung des bestehenden Holzkessels oder Brennwertkessels um z.B. eine Wärmepumpe durch finanzielle Anreize gefördert werden. 
  2. Die Erzeugung von Fernwärme muss zuerst dekarbonisiert und erst dann weiter ausgebaut werden. Dabei ist auf möglichst geringe Leitungsverluste zu achten. 
  3. Effiziente Heizsysteme mit möglichst geringem Energieverbrauch. Die noch benötigte Energie sollte unter Einbindung aller dezentralen Produktionskapazitäten wie Photovoltaik, Brennstoffzellen und Solarthermie gedeckt werden.

Die Vereinigung Österreichischer Kessel- und Heizungsindustrie (VÖK) wurde 1983 gegründet um die gemeinsamen Interessen von Produzenten und Händlern von Heizungsanlagen wirkungsvoll vertreten zu können. Heute sind praktisch alle wesentlichen Player am heimischen Heizungsmarkt Mitglieder und die VÖK repräsentiert je nach Energieträger eine Marktabdeckung bis über 90 %. Die VÖK wahrt grundsätzlich ihre Neutralität bezüglich der eingesetzten Brennstoffe.

Druckversion