20 Jahre Mepla in Österreich
Vom Kunststoff-Verbundrohr zum Universaltalent

Vor 20 Jahren hat Geberit das erste Kunststoff-Metall-Verbundrohr auf den Markt gebracht. Bis heute hat Geberit mehr als 320 000 km Verbundrohre produziert.
Vor mittlerweile 20 Jahren hat Geberit das erste Verbundrohr mit Pressverbindung auf den Markt gebracht. Seit damals wurden über 30 Millionen Meter Mepla Rohr verlegt und über 55 Millionen Fittings verpresst. Allein die in Österreich verlegte Installation reicht somit bereits einmal um die Welt. Alle weltweit produzierten Geberit Metallverbundrohre entsprechen sogar dem achtfachen Erdumfang.
Davor – also bis Ende der 1980er Jahre - wurden fast ausschließlich Rohre aus Kupfer oder Stahl eingesetzt. Anfang der 1990er Jahre hat Geberit als einer der ersten Hersteller die Materialien Metall und Kunststoff kombiniert und damit den Grundstein für die neue Technologie mit Kunststoff-Pressfittings geschaffen.
Das Mepla Rohr vereint die Vorteile eines Metallrohres mit denen eines Kunststoffrohres. Der Aufbau besteht aus drei Schichten: Die äußere Schicht aus zähem Polyethylen (PE-RT) bietet Schutz vor mechanischen Schäden und Korrosion. Die mittlere Schicht aus Aluminium verleiht dem Rohr die nötige Stabilität und macht es gleichzeitig biegefähig. Die innere Schicht aus vernetztem Polyethylen (PE-Xb) schließlich ist lebensmittelecht und korrosionsbeständig.
Das starke innere Aluminiumrohr erfüllt zugleich die Funktion einer integrierten Presshülse und macht die patentierte Geberit Mepla Pressverbindung so einzigartig und einfach: Die Verpressung kann ohne Hülse erfolgen: einfach das Rohr entgraten, den Fitting einstecken, verpressen, fertig. Diese einfache und schnelle Verarbeitung überzeugte nach und nach immer mehr Installateure. Die anfängliche Skepsis gegenüber der neuen Verbindungstechnik konnte Geberit durch Berstversuche ausräumen und immer mehr Kunden erkannten den Vorteil der schnellen Verarbeitung. Die Berstversuche zeigten, dass bei hoher Druckbelastung (also über 95 bar) bereits das Rohr platzt, die Pressverbindung jedoch hält dicht. Heute ist die Pressverbindung aus dem Installationsalltag nicht mehr wegzudenken.
Seit der Einführung des Systems wurde Mepla verbessert und weiterentwickelt, immer mit dem Ziel, den Baustellenalltag einfacher und sicherer zu gestalten. Um Verarbeitungsfehler zu minimieren, wurden die Fittings „sichtbar sicher“ gemacht, das heißt, eine unverpresste Pressstelle ist während der Druckprobe sicher undicht. Werkseitig vormontierte Schutzkappen bei Rohr und Fitting garantieren optimale Hygiene. Mit den MeplaFix Anschlüssen kann man Mepla einfach und schnell mit mit Duofix oder Huter Installationselementen verbinden. Bruchfeste metallische Fittings wurden für den Einsatz in der weit verbreiteten Bodeninstallation eingeführt.
Mit den Dimensionen 63 und 75 mm wurde der Einsatzbereich des Mepla Systems deutlich erweitert. Seither können auch Großanlagen, Heizungsanlagen, Kältekreisläufe, Druckuft und andere industrielle Anwendungen mit Mepla ausgeführt werden.

Ing. Friedrich Singer, Produktmanager Geberit
Interview mit Ing. Friedrich Singer, Produktmanager Geberit
Sie waren Produktmanager der ersten Stunde für Mepla, was war die wichtigste technische Errungenschaft beim Mepla System?
Mepla wurde ursprünglich als Schraubverbindung konzipiert, doch man stieß mit dieser Verarbeitungstechnik schnell an Grenzen: die Verarbeitung dauert lange, und bei großen Dimensionen war das Handling einfach nicht mehr machbar. Daher entschied sich Geberit, alternative Verbindungsmethoden anzudenken und entwickelte als erster Hersteller die Pressverbindung für Kunststoffverbundrohre, die 1991 patentiert wurde.
Was war das größte Hemmnis bei der Einführung?
Der größte Hemmschuh war die Skepsis gegenüber einer neuen Verbindungstechnik. Wir mussten unsere Kunden davon überzeugen, dass die Verbindung genau so viel aushält wie eine herkömmliche Lötverbindung, wenn nicht sogar noch mehr. Wir von Geberit wußten ja, dass in unseren Sanitärlabor und unserer Entwicklungsabteilung alles auf Herz und Nieren geprüft war. Nun fragten wir uns, wie können wir unsere Kunden davon überzeugen? Wir müssen Ihnen zeigen, dass die Verbindung sehr hohen Druck aushält. Das haben wir dann mit den sogenannten „Berstversuchen“ getan, zum Beispiel auf der Aquatherm. Und so konnten wir nach und nach das Vertrauen gewinnen.
Warum glauben Sie, wurde Mepla so ein Erfolg?
Weil unsere Kunden nach und nach erkannt haben, wie schnell, sauber und einfach das Mepla System zu verarbeiten ist. Handliche Werkzeuge erleichtern die Installation auch in engen Bausituationen. Und das System ist universell einsetzbar. Diese Vorteile sind auch nach 20 Jahren unschlagbar.