2010-10-01 09:59:36
Aufschwung für 2010 erwartet
Bosch setzt weiter auf Umwelt und Ressourcen schonende Technologien
Die Bosch-Gruppe ist in Österreich gut in das neue Geschäftsjahr gestartet und wird voraussichtlich einen Großteil des Umsatzverlustes aus 2009 bereits in diesem Jahr kompensieren. Im Geschäftsjahr 2009 sank der Umsatz der Bosch-Gruppe auf dem österreichischen Markt um 18 Prozent auf 811 Millionen Euro. Insbesondere die Unternehmensbereiche Kraftfahrzeugtechnik und Industrietechnik waren durch einen starken Nachfrageeinbruch belastet, während der Unternehmensbereich Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik sich stabil entwickelte.
Bosch beschäftigte in Österreich Anfang dieses Jahres rund 2 500 Mitarbeiter und damit nur rund drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. „Durch den konsequenten Abbau von Urlaubs- und Zeitkonten sowie die Nutzung der Instrumente der Arbeitszeitflexibilisierung in allen Bereichen ist es gelungen, die Kernmannschaft weitgehend im Unternehmen zu halten“, betont Dr. Karl Strobel, Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. Für 2010 sieht das Unternehmen wieder einen Aufwärtstrend in allen Bereichen.
Zu den bestehenden Tochter- und Beteiligungsgesellschaften der Bosch-Gruppe in Österreich kam Mitte 2009 im Rahmen des Erwerbs von Loos International durch Bosch die Loos Austria GmbH als weitere Gesellschaft hinzu. Am Produktionsstandort in Bischofshofen, Salzburg, sind rund 70 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Fertigung von Kesselsystemen für industrielle Anlagen und damit Teil des Geschäftsbereiches Thermotechnik von Bosch. Weiterhin ist die Bosch-Gruppe mit der Robert Bosch AG, der Buderus Austria Heiztechnik GmbH, der Bosch Rexroth GmbH, der Schoeller Bleckmann Medizintechnik GmbH, der Bosch General Aviation Technology GmbH und den paritätischen Gemeinschaftsunternehmen Bosch Siemens Hausgeräte GmbH und Bosch Mahle Turbo Systems GmbH in Österreich vertreten.
Der Unternehmensbereich Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik verzeichnete hingegen trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Lage eine stabile Entwicklung. Dies zeigte sich im Geschäftsbereich Thermotechnik, wo durch den Anstieg bei erneuerbaren Energien ein Ausgleich zum Rückgang bei konventionellen Geräten erreicht wurde. Das Geschäft mit Elektrowerkzeugen konnte den Rückgang im gewerblichen Bereich durch die erfreuliche Entwicklung im Heimwerkerbereich kompensieren. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein deutlich positiver Trend erwartet.
Spagat zwischen Sparen und Zukunftssicherung
Die Bosch-Gruppe reagierte auf den Umsatzeinbruch mit konsequenten Sparmaßnahmen auf allen Ebenen. Gleichzeitig wurden jedoch wichtige Zukunftsprojekte fortgeführt. Dazu zählte auch die Entwicklungstätigkeit an den Standorten der Robert Bosch AG in Wien, Linz und Hallein. Eine Anerkennung der hohen Qualität dieser Leistungen zeigte die Auszeichnung mit dem Innovationspreis des Landes Oberösterreich sowie die Nominierung zum Staatspreis für Innovation 2009 für die Entwicklung eines Common Rail Injektors, der erstmals einen Einspritzdruck von 2200 bar erreicht.
Ein weiteres Beispiel ist die Erweiterung der Lehrlingswerkstätte im Werk Hallein, die wie geplant begonnen und in einer ersten Phase fertig gestellt ist. Ingesamt wurde die Lehrlingsausbildung weiter ausgebaut. Mit 152 Lehrlingen beschäftigt die Bosch-Gruppe in Österreich um 30 mehr als im Vorjahr. Auch heuer ist wieder ein Aufbau geplant.
Die Investitionen des Gemeinschaftsunternehmen Bosch Mahle Turbosystems am Standort St. Michael ob Bleiburg wurden planmäßig weitergeführt. Produktionsstart ist 2012.
Hohe Loyalität der Mitarbeiter
Auch die Mitarbeiter der Bosch-Gruppe in Österreich leisten zur Krisenbewältigung mit zusätzlichen Anstrengungen, z. B. durch den stark forcierten Abbau von Urlaub, einen wesentlichen Beitrag. Strobel: „Dafür möchte ich mich bei unseren Mitarbeitern noch einmal ausdrücklich bedanken!“ Diese hohe Loyalität sei für ein Unternehmen nicht selbstverständlich und Ausdruck der Bosch-Unternehmenskultur. Die enge Verbundenheit zeige auch die aktuelle Mitarbeiterbefragung, an der sich rund 80 Prozent der Mitarbeiter in Österreich beteiligten. Ebenfalls 80 Prozent davon gaben dabei an, „stolz zu sein, für die Bosch-Gruppe zu arbeiten“. Dies entspricht dem Wert vor der Krise.
Energie und Ressourcen schonende Technologien
Trotz schwieriger Bedingungen hat die Bosch-Gruppe an ihrem Innovationskurs festgehalten. Mit rund 3 800 Patenten hat das Unternehmen 2009 weltweit wieder 15 je Arbeitstag angemeldet. Einige davon auch aus Österreich.
Das Unternehmen geht hohe Vorleistungen ein, sei es in die Entwicklung der Elektromobilität oder die Erschließung regenerativer Energien. In allen Bereichen von der Kraftfahrzeug- über die Thermo- bis hin zur Industrietechnik gilt es, die Energieeffizienz etablierter Systeme weiter zu steigern. „Damit unterstreichen wir die ökologische Ausrichtung unseres Unternehmens, die wir weiter ausbauen wollen“, betonte Strobel. Für den Standort Österreich ist eine zielgerichtete Förderpolitik und die Nachwuchssicherung im Bereich Naturwissenschaften und Technik ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Zukunft.