2023-07-12 15:06:20

Wasserstoff-Pilotanlage:

Erweitert den Energy Hub Neusiedl

Eine der windstärksten Binnenregionen Europas, bietet in Neusiedl am See mit einem Biomasse-Heizwerk samt Fernwärmenetz auch optimale Voraussetzungen für die Kombination der Energiesektoren.

Die Projektpartner bei der Anlageneröffnung. Namentliche Nennung am Artikelende.

Die Projektpartner bei der Anlageneröffnung. Namentliche Nennung am Artikelende.

Vor zwei Jahren hat die Burgenland Energie eine Power2heat-Anlage, die Wärme und erneuerbaren Strom intelligent koppelt, errichtet. Im Rahmen zweier Forschungsprojekte und unter der federführenden Beteiligung der Forschung Burgenland wird diese bestehende Anlage nun um eine Wasserstoff-Pilotanlage erweitert. Die Pilotanlage soll erneuerbaren Strom auch in Wasserstoff umwandeln und die dabei entstehende Abwärme in die Power2heat-Anlage einbringen. Die Anlage wird in den nächsten Tagen in Betrieb genommen. 

Die Wasserstoff-Pilotanlage in Neusiedl am See ist ein innovativer Schritt zur Umsetzung der regionalen Wasserstoffstrategie und setzt in diesem Setting österreichweit neue Maßstäbe. Gemeinsam mit Bernd Vogl, dem Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Forschungs-Landesrat Leonhard Schneemann, Klaus Maras, Geschäftsführer der BE Energy GmbH und Green Energy Lab-Vereinsvorstand Mathias Schaffer stellte Marcus Keding, Geschäftsführer der Forschung Burgenland, die neue Anlage und das innovative Projekt dazu vor.

Wollen unsere Klimaziele bis 2040 erreichen

Der Klima-und Energiefonds fördert klimawirksame Projekte und Initiativen, um die Energie- und Mobilitätswende nachhaltig voranzutreiben. „Dabei setzen wir auf die Arbeit mit Modell- und Vorzeigeprojekten, in denen ganz konkret gezeigt wird, wie die neue Energie- und Mobilitätswelt auf Basis erneuerbarer Energietechnologien funktioniert“, erläutert Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Neusiedl bringe mit diesem Projekt und diesen Anlagen buchstäblich frischen Wind in das regionale Energiesystem, so Vogl weiter: „Aber nicht nur das. Das Projekt zeigt, wie in Österreich Strom aus erneuerbaren Energieträgern für unterschiedliche Zwecke verwendet werden kann und wie die Energiezukunft funktionieren wird. Wollen wir unsere Klimaziele bis 2040 erreichen, dann brauchen wir systemische Veränderungen, wie sie hier in Neusiedl bereits zu sehen sind“.

Burgenland Vorreiter bei erneuerbarer Energie

„Durch die Inbetriebnahme der Pilotanlage erfolgt ein weiterer Schritt zur Umsetzung der burgenländischen Klima- und Energiestrategie. Denn wir haben einen umfassenden ,Fahrplan‘, wie dieses Ziel erreicht werden soll“, erklärt der für Forschung zuständige Landesrat Leonhard Schneemann. Das Burgenland sei schon in den 1990-er Jahren Vorreiter bei der erneuerbaren Energie gewesen. Mangels fossiler Energievorkommnisse wurden damals die ersten Windräder in Österreich installiert. Heute setze man zusätzlich auf den massiven Ausbau der Photovoltaik. „Die grüne Transformation wurde im Burgenland also bereits eingeleitet. Wir haben uns als Landesregierung ein klares Ziel gesetzt: Einerseits die Klimaneutralität bis 2030, andererseits die Energieautarkie. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten, eine Beschleunigung der Verfahren und den Mut, Pionierarbeit zu leisten. Wir müssen die Potentiale, die Sonnen- und Windkraft bieten, umfassend nutzen. Dazu gehört die Möglichkeit ‚grünen Wasserstoff‘ zu produzieren. Diese Pilotanlage ermöglicht hier eine Forcierung. Sie ist auch ein erster Schritt, sommerliche Energieüberschüsse in den Winter zu überführen und ein bedeutender Startschuss für die Umsetzung der Wasserstoffstrategie im Burgenland“, so Schneemann.

Erfolgreiche Projektkooperation

Zwei Projekte, an der die Forschung Burgenland federführend beteiligt ist, docken hier an: Das Smart City Projekt „Hybrid DH Demo“ wurde in Zusammenarbeit mit der Initiative „Green Energy Lab“ abgewickelt und hat mit der bereits mehrfach ausgezeichneten Umsetzung „power2heat“ die Stadt Neusiedl zu einem Best-Practice-Beispiel für ressourcenschonendes und nachhaltiges Energiemanagement gemacht. Die Projektleitung hatte die 4ward Energy Research inne. Geschäftsführer Alois Kraußler zum Projektverlauf: „Das Smart City Projekt Hybrid DH Demo startete vor 4 Jahren und wurde nun erfolgreich abgeschlossen. Für uns als Projektleitung gab es natürlich auch viele Hürden und Herausforderungen: Hier möchte ich dem Klima- und Energiefonds als Fördergeber danken, dass diese laufenden Anpassungen ermöglicht wurden.

Das EFRE-Projekt „Sector Coupling for Renewables” ist ein Infrastrukturprojekt und unterstützt die Anschaffung der Wasserstoffpilotanlage. „Einzigartig machen dieses Projekt auch die Partner und vor allem Fördergeber. Nationale und EU-Fördermittel haben hier in einem guten Zusammenspiel Synergien geschaffen und es ermöglicht, Infrastruktur dort anzuschaffen, wo es sinnvoll ist. Das ermöglichte uns eine tatsächliche Umsetzung des Projektes und eine Demonstrationsanlage, an der wir forschen können“, so Marcus Keding.

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