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27.01.2018

Neue Studie der TU Wien zeig auft:

Erneuerbar ist möglich und wirtschaftlich günstiger

Mehr als ein Drittel des österreichischen Energieeinsatzes und rund 20% des heimischen CO2-Ausstoßes wird für das Heizen aufgebracht, weil noch immer 60% der Wärme aus fossiler Energie erzeugt wird. Eine Energiewende beim Heizen ist daher von zentraler Bedeutung um die österreichischen Klimaziele zu erreichen.

Fritz Katz

Die TU Wien zeigt in der Studie "Wärmezukunft 2050", dass die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung technisch möglich ist und wirtschaftlich sogar Vorteile bringt. "Dies ist allerdings nur möglich, wenn ein ganzes Bündel von politischen Maßnahmen von der Politik gesetzt wird", sagt Studienautor Lukas Kranzl der Energy Economics Group der TU Wien. Peter Püspök, der Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), ergänzt: "Von den vier großen Energiebereichen Verkehr, Industrie, Strom und Wärme ist der Bereich Raumwärme die härteste Nuss der Energiewende. Ohne Wärmewende sind die Energiewende und die Ziele des Pariser Klimaabkommen aber nicht erreichbar."

Am 24.Jänner 2018 wurde im Rahmen einer Veranstaltung des Dachverbandes der Erneuerbaren Energien (EEÖ) eine brandaktuelle Studie der Energy Economics Group der TU Wien "Wärmezukunft 2050" präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Energiewende im Wärmebereich möglich ist und jährlich sogar an die drei Milliarden Euro an Heizkosten eingespart werden könnten. Die zusätzlichen Investitionen in thermische Sanierungen sowie der Umstieg von fossilen Heizsystemen auf Erneuerbare führen zu steigenden Beschäftigungszahlen in diesen Branchen. Konkret bringen sie in diesen Branchen einen jährlichen Beschäftigungszuwachs von 2,5% zwischen 2020 und 2030 und von 2,4% zwischen 2030 und 2040. "In Summe sind die langfristigen Einsparungen höher als das nötige Investitionsvolumen", erklärt Andreas Müller von der TU Wien und setzt fort: "Insgesamt zeigt sich, dass die Nutzung von Kohle und Heizöl gänzlich ausläuft und der Einsatz von Erdgas kontinuierlich reduziert werden muss sowie der verbleibende Anteil sukzessive durch Biogas und Wasserstoff zu ersetzen ist."

Erneuerbare Anlagen steigern und Energiebedarfs auf 50% senken

Obwohl sich in der TU-Projektion die Verkaufszahlen von Biomassekesseln vom derzeitigen Stand aus bis 2030 beinahe vervierfachen, sinkt der Holzverbrauch sogar. Gebäude sind in Zukunft immer besser gedämmt und durch den technologischen Fortschritt werden die Heizsysteme ebenfalls noch besser und effizienter. Ähnlich verhält es sich mit dem Stromverbrauch. "Obwohl die Wärmepumpen 2050 ein Drittel der Wärmeversorgung bereitstellen, sinkt in Summe der Stromverbrauch im Wärmesektor", zeigt Michael Hartner von der TU auf und setzt fort: "Voraussetzung dafür ist, dass Stromdirektheizungen weitgehend durch andere Systeme ersetzt und Wärmepumpen nur in Verbindung mit niedrigen Vorlauftemperaturen eingesetzt werden." In Summe sinkt der Endenergiebedarf für die Wärmebereitstellung bis 2050 etwa auf die Hälfte des heutigen Standes von ca. 100 TWh auf 50 TWh.

Zentraler Bestandteil der Wärmewende ist die umfassende Gebäudesanierung

Die umfassende Sanierung des Gebäudebestandes, die die thermische Sanierung ebenso wie die Erneuerung der Heizanlage umfassen muss, ist die Voraussetzung für die Wärmewende. Nur so kann der Gesamtenergiebedarf halbiert, der Stromverbrauch gesenkt, der Biomasseverbrauch konstant gehalten und der Erdgasverbrauch auf Biogas und Power-to-Gas umgestellt werden. Wird die Sanierung des Gebäudebestandes vernachlässigt, werden die falschen Heizungsanlagen eingebaut und es entstehen sogenannte Lock-in-Effekte – die Wärmewende schlägt fehl.

Notwendige politische Maßnahmen

Lukas Kranzl, Leiter der Studie stellt fest: "Der Umbau der Wärmeversorgung erfordert ein umfassendes politisches Maßnahmenbündel. Er bietet aber gleichzeitige große wirtschaftliche Chancen und würde die heimische Wirtschaft stärken sowie die Belastung der Haushalte durch Heizkosten substantiell reduzieren". Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen laut Kranzl die Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie das Ende der steuerlichen Bevorzugung von Heizöl. Obwohl technisch derselbe Stoff wie Diesel, beträgt die Mineralölsteuer für Heizöl nur ein Viertel der Steuer auf Diesel. Auch ordnungspolitische Maßnahmen wie eine verbesserte und verpflichtend wiederkehrende Überprüfung von Heizanlagen, die Entwicklung von Sanierungsplänen für Gebäude müssten beschlossen werden. Auch Informationskampagnen, die die Bürger über die Chancen und Vorteile der Energiewende beim Heizen informieren, hält Kranzl für wichtig.

Politik ist am Zug

"Die Wärmewende ist kein Selbstläufer", betont auch Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich und weiter: "Der Gegenwind der fossilen Besitzstandswahrer ist enorm, weil mit Öl und Erdgas sehr viel Geld verdient wird. Um die Wärmewende stemmen zu können, brauchen wir kräftige Anpacker: die Immobilieneigentümer, die Planer, die Gemeinden und die Bundesländer und vorallem auch die Bundesregierung. Die Politik ist besonders gefordert Maßnahmen umzusetzen, von deren Auswirkungen auch und besonders unsere Kinder und Kindeskinder profitieren. Was uns optimistisch stimmt ist, dass die neue Bundesregierung dem Thema Erneuerbare Energien in ihrem Regierungsprogramm hohe Aufmerksamkeit schenkt. Nun müssen zügig politische Maßnahmenpakete geschnürt werden, um diese Ziele auch zu verwirklichen."

Hier kann die Studie heruntergeladen werden.  + 

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