Resideo 2/24
2021-11-21 17:07:51

Energiewende und Gaswirtschaft:

Zeitplan steht

Bis 2040 müssen Österreichs Gasversorger die klimaneutrale Energieversorgung mit Wasserstoff und anderen Grünen Gasen sicherstellen.

Fritz Katz

Dr. Harald Stindl, GF der Gas Connect Austria, DI Peter Weinelt, Obmann des FGW und Generaldirektor Stv. der Wiener Stadtwerke, DI Michael Haselauer, Präsident der ÖVGW und DI Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG (v.l.n.r.)

Dr. Harald Stindl, GF der Gas Connect Austria, DI Peter Weinelt, Obmann des FGW und Generaldirektor Stv. der Wiener Stadtwerke, DI Michael Haselauer, Präsident der ÖVGW und DI Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG (v.l.n.r.)

Die Gaswirtschaft legt einen kundenfreundlichen Transformationspfad vor.   Unternehmen setzen erste Schritte.

Die Energiewende mit Grünem Gas hat in Österreich begonnen.

„Unser Zeitplan für die Umstellung der Gasinfrastruktur von fossilem auf Grünes Gas ist fix“, sagt DI Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme (FGW) und Generaldirektor Stellvertreter der Wiener Stadtwerke. „Wir haben einen klaren, kundenfreundlichen Plan. Und wir schaffen das unter den richtigen Rahmenbedingungen“, führt Weinelt aus.

Damit die Energiewende hin zu nachhaltigem Grünen Gasen technisch reibungslos gelingt, hat die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) rund zwei Dutzend Studien in Auftrag gegeben und ist strategische Forschungs-Partnerschaften mit deutschen Gasverbänden wie dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) eingegangen. Die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass Grünes Gas eine wichtige Säule im bestehenden wie auch künftigen Energiemix ist.

In den bisherigen Studien geht es um wichtige Grundlagen für die Umstellung, wie etwa das Brennverhalten der neuen Gase, die Werkstoffverträglichkeit der Bestandsnetze gegenüber Wasserstoff oder auch neuer Möglichkeiten zur Erzeugung Grüner Gase. Weiters wurde die Energiedichte gemessen oder untersucht, wie Wasserstoff abgerechnet werden wird. „Am Ende werden die Kunden nichts merken, wenn sie mit mehr Wasserstoff ihre Gasheizung betreiben oder Warmwasser aufbereiten“, sagt DI Michael Haselauer, Präsident der ÖVGW.

Die Energiewende mit Gas kommt schrittweise. Laufend sollen die eingespeisten Mengen an Erneuerbaren Gasen und Wasserstoff angehoben werden. Aktuell können bis zu zehn Prozent Wasserstoff im Gasnetz ohne technische Probleme beigemischt werden. Bestehende Gasendgeräte verarbeiten das Gasgemisch einwandfrei. Gleiches gilt natürlich auch für Anwendungen in der Industrie oder bei der Stromerzeugung.

Zeitplan für die Umstellung

Ab 2021

  • Einsatz von für Wasserstoff geeigneten Komponenten bei Routine-Tausch
  • Anpassung des Netzes an künftigen Wasserstoff-Transport
  • Sukzessiver Ersatz von Erdgas durch Grünes Gas 2021/2022

2021/2022

  • Evaluierung der Wasserstoffverträglichkeit des bestehenden Gasnetzes
  • Ermittlung von optimalen Einspeisepunkten ins Gasnetz für Biomethan und Wasserstoff

Bis 2040

  • Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz (H2-Backbone)

2040

  • Gasinfrastruktur garantiert eine hundertprozentige klimaneutrale Energieversorgung mit Wasserstoff und anderen Grünen Gasen

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